Das Therapiekonzept im Einzelnen

Die psychotherapeutische Behandlung richtet sich an der gegenwärtigen Beeinträchtigung und an einer gemeinsamen Festlegung erreichbarer Ziele vor dem Hintergrund der zur Verfügung stehenden Therapiedauer aus. Bei beiden Störungsformen wird zunächst ein Überblick über die ursächlichen Konflikte und Schwierigkeiten geschaffen. Dieses Bedingungsmodell kann unterschiedliche Schwerpunkte haben. Der Depression liegen dabei meist dysfunktionale Einstellungen zugrunde, die aufgedeckt werden müssen, um sie einer Hinterfragung und Veränderung zuzuführen. Bei der depressiven Reaktion wird es mehr um eine Neubewertung des bisherigen Lebenskontextes gehen, um die Voraussetzung für Veränderungen zu schaffen.

Wider den vorhandenen Antriebsstörungen und dem Verlust an positiven Empfindungen wird unter Einbezug des aktuellen, dafür sehr förderlichen (Klinik-)Umfeldes eine Aktivierung angestrebt. Die Patienten machen darüber wieder die Erfahrung zur Veränderung ihres emotionalen Zustandes, womit die Wahrscheinlichkeit steigt, dass dies als Impuls auch nach der Entlassung fortwirkt. Die Planung dieses kritischen Übergangs ist Gegenstand der abschließenden Gespräche.

Der mit depressiven Zuständen verbundene soziale Rückzug, der aus theoretischer Sicht als Verstärkerverlust zu werten ist und zur Aufrechterhaltung beiträgt, soll schrittweise aufgegeben werden.